Transformation im grossen StilSusanne Wille will 1000 Stellen bei der SRG streichen
Samuel Walder
21.11.2024
Die SRG steht vor einem radikalen Umbau: Programme werden gestrichen, 1000 Stellen werden abgebaut. Bis 2029 sollen 270 Millionen Franken eingespart werden.
Samuel Walder
21.11.2024, 07:29
21.11.2024, 08:19
Samuel Walder
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Bei der SRG sollen bis 2029 270 Millionen Franken und 17 % der Stellen eingespart werden.
Sinkende Gebühreneinnahmen, ein schwächelnder Werbemarkt und Inflation führen zu drastischen Kürzungen im Budget.
Während SP-Kritiker alternative Finanzierungsmodelle vorschlagen, loben SVP-Vertreter die Kürzungen.
Was passiert beim Schweizer Radio und Fernsehen? Die SRG steht vor tiefgreifenden Veränderungen, und der Rotstift macht vor prestigeträchtigen Formaten keinen Halt. Wie das Branchenportal Persoenlich.com zuerst berichtete, wird die Sendung «Kontext» – einst das Flaggschiff von Radio SRF 2 Kultur, zuletzt zum Podcast geschrumpft – eingestellt. Auch die «Wirtschaftswoche» auf Radio SRF 4 News wird abgeschafft.
Bereits bekannt: Die «Mittags-Tagesschau» wird durch einen Newsflash ersetzt, Regionaljournale am Wochenende werden ausgedünnt, und Onlineformate wie «We, Myself & Why» verschwinden. Die SRG steht vor ihrer bislang grössten Transformation. Generaldirektorin Susanne Wille erklärte am 1. Arbeitstag: «Damit die SRG die SRG bleibt, muss sie sich verändern.» Bis 2029 sollen rund 270 Millionen Franken eingespart werden – das entspricht etwa 1000 Vollzeitstellen, also 17 Prozent der Belegschaft.
Die Gründe sind vielfältig: Der Bundesrat will die Radio- und TV-Abgabe bis 2029 schrittweise von 335 auf 300 Franken senken, was 120 Millionen Franken weniger einbringt. Zudem bricht der Werbemarkt ein – weitere 90 Millionen gehen verloren. Auch die Inflation drückt: Zusätzliche 60 Millionen Franken müssen kompensiert werden.
«Nach vorne» ist das Motto von Wille
«Enavant», also «nach vorne», nennt Wille ihr Transformationsprojekt. Sie plant, nicht nur einzelne Abteilungen, sondern die SRG als Ganzes zu reorganisieren. Ein Insider beschreibt die laufenden Spar- und Umstrukturierungsprogramme als «Sparkakofonie».
2024 wird die sogenannte Halbierungsinitiative, «200 Franken sind genug», debattiert. Sie fordert eine drastische Reduktion der Gebühren und könnte 2026 zur Abstimmung kommen. Kritik an der Sparpolitik kommt etwa von SP-Nationalrat Jon Pult, der eine Finanzierung der SRG über die Mehrwertsteuer vorschlägt: «Eine Viertelmilliarde zu sparen, ist angesichts der Medienkrise unsäglich.»
SVP-Nationalrat Gregor Rutz sieht das anders: «Es ist doch das Normalste der Welt, dass man sich überlegt, wo das Angebot ausfranst.»
Ein neuer Stil an der Spitze
Willes Vorgänger Gilles Marchand warnte, Einsparungen könnten den Service public gefährden, und Roger de Weck ging noch weiter, indem er die Initianten der Halbierungsinitiative mit autoritären Regimen verglich. Wille setzt hingegen auf einen offenen Dialog: Sie stellte einen runden Tisch in ihr Büro und lud die Belegschaft ein, Platz zu nehmen.
Doch die Sorgen sind greifbar. Während kleinere Sparmassnahmen wie die Abschaffung von Fringe Benefits – etwa Zuschüsse für ÖV-Abos – intern wenig Widerstand hervorrufen, formiert sich Protest gegen die Abschaffung von «Kontext»: Rund 50 Redaktorinnen und Redaktoren unterzeichneten einen Beschwerdebrief.
Für die SRG und ihr Publikum hat die Transformation gerade erst begonnen. Ob diese «Superlative» zum Überleben oder zum Abschied vom bisherigen Service public führt, wird sich erst zeigen.
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